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Buchara und Samarkand- Tag 22 - 25



Sher-Dor-Madrasa in Samarkand

Liebe Leser,

weiter geht es in unserem Reiseblog. Die letzten Tage jagte eine Sehenswürdigkeit die nächste und wir hatten die Qual der Wahl, was wir uns unbedingt ansehen wollten und worauf wir verzichten mussten.

Sonntag & Montag:

Nach dem Frühstück brechen wir in Xiva auf und machen uns auf den Weg nach Buchara. Unsere Strecke führt uns dabei für fast vier Stunden mitten durch eine Wüste. Glutheißer Wind bläst uns dabei fast von den Motorrädern und treibt heißen Sand in Mund und Augen. Mehrmals überraschen uns auch kleinere Windhosen, die uns die Lenker fest umklammern lassen. Es ist so heiß wie noch nie und wir wünschen uns doch sehr eine Abkühlung.


Angekommen in Buchara ist der morgens noch gefüllte Tank schon wieder leer. Nach einigem Herumfragen gibt es in einem Hinterhof für das vorher schwarz getauschte Geld aber wieder Sprit aus der Plastikflasche. Außerdem können wir den Händler davon überzeugen, uns zu einem schönen Hotel zu führen. Dort parken wir unsere Motorräder im Innenhof und essen dann, erschöpft von der Tagesetappe, unser Abendbrot. Alles hier klingt zwar exotisch und wirkt fremd, insgesamt sind uns das Land und seine Menschen in den letzten Tagen aber etwas vertrauter geworden. Trotz der gefühlten 45°C erkunden wir am Montag die Stadt.

Dienstag & Mittwoch:

Dienstag geht es wieder auf die Straße. Neues Ziel ist die Großstadt Samarkand. Da die Strecke von Buchara aus etwa 500 km erneut durch eine Wüste führt und damit sehr anstrengend klingt, sind wir uns nicht ganz sicher, ob wir bereits abends in der Stadt ankommen.

Die Fahrt durch die abgeschiedene und sandige Wildnis ist dann aber eine echte Erfahrung. Mit gut 100 Stundenkilometern, offenen Jacken und ohne Handschuhe reiten wir durch die erneute Gluthitze. Der Fahrtwind schafft es zwar, die schwitzende Haut zu trocknen, bringt aber keinerlei Abkühlung. Trotzdem kommen wir gut voran und erreichen problemlos und in bester Stimmung am späteren Nachmittag Samarkand.

Deutlich merkt man, dass man in einer Großstadt ist. Immerhin leben hier fast so viele Einwohner wie in Hannover. Wir versuchen uns zum Hotel durchzufragen und haben dabei schnell Erfolg. So können wir den Abend bereits nutzen, um zum ersten Mal durch einen Teil der Stadt zu schlendern. Alles ist hier eine Stufe größer als in Buchara, die Straßen sind voller und das Leben pulsiert. Wir kommen mitten in den Vorbereitungen auf ein großes Fest in die Stadt, es sollen Denkmäler für den verstorbenen Präsidenten Usbekistans eingeweiht werden. Dafür werden überall die Gebäude herausgeputzt und Blumen gepflanzt, aber auch deutlich sichtbare Sicherheitsmaßnahmen ergriffen.

Während unseres Aufenthalts findet auch ein Musikkongress mit internationalen Besuchern statt. Dieser beschert uns ein einmaliges Schauspiel auf dem häufig als prächtigster Platz Asiens beschriebenen und das Stadtzentrum bildenden Registanplatz: Ausschnitte aus der Oper Nabucco von Giuseppe Verdi. Flankiert wird der Platz von drei großen und prächtigen islamischen Hochschulen (Medresse). Im Angesicht dieser Architektur kommen wir uns klein und unwichtig vor. Erst spät am Abend kehren wir von unserer Entdeckungstour ins Hotel zurück. Dort schrauben wir noch etwas an den Motorrädern, essen ein wenig und sehen dann zu, dass wir ins Bett kommen.


Ausblick:

Am Donnerstag wollen wir nach Tadschikistan aufbrechen. Da der nächste Grenzübergang bereits seit Jahren gesperrt sein soll, planen wir einen Umweg von etwa 300 km. Bitte rechnet deshalb mit unserer nächsten Nachricht erst Mitte der nächsten Woche. Im nächsten Land beginnt für uns auch ein neuer Reiseabschnitt. Während wir in Usbekistan unseren Schwerpunkt auf Kultur und die schönen Städte gelegt hatten, freuen wir uns in Tadschikistan auf die Natur und besonders die Berge. Hoffentlich wird es dann auch etwas kühler, denn die trockene Hitze war die letzten Tage wirklich extrem. Bis dahin!

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